Aus Lübecker Nachrichten vom Sonntag, 12. März:
Artikel von Wolfgang Glombig
… Für den „größten Kracher“ hatte Storjohann aber am Freitag gesorgt, indem er seinen niedersächsischen Parteifreund Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Verkehrsministerium, mitgebracht hatte. Das ist ein wirklich guter Redner, der es nicht nur vermochte, kurzweilig und frei über den Stand der Bundesverkehrspolitik im Norden zu informieren, sondern auch noch mit einem kabarettistischen Talent gesegnet ist und mit seiner fulminanten Rede für jede Menge Heiterkeitsausbrüche beim Publikum sorgte.
Sei es, dass er über „zwölf Krötentunnel und zwei Katzenbrücken auf 2,5 Kilometer Umgehungsstraße“ herzog und sich über die zögerlichen Diskussion der Deutschen im Straßenbau aufregte. Es sei „ein Irrsinn“ gewesen, alle Verkehrsströme durch die Metropole Hamburg zu führen. Bis 2025 werde der Güterverkehr auf der Straße noch einmal um 70 Prozent zunehmen, zitierte er Untersuchungen. Da reiche schon die sechsspurige Autobahn nicht mehr. Achtspurig müsste sie vor und hinter dem Elbtunnel sein. Denn jetzt werde die rechte Fahrspur durch Lastwagen blockiert, „während der Grüne mit Uralt-Polo und blauer Fahne aus dem Auspuff die linke Spur blockiert“. Und so gehe es durch das „Nadelöhr Hamburg“.
Wichtiger sei es jetzt, die A 20 anzupacken. Ferlemann rechne damit, dass wir spätestens im nächsten Jahr für den sechs Kilometer langen Elbtunnel Baurecht bekommen werden. Im Sommer werde auch klar sein,wie hoch die Mautgebühr dafür sein werde. Auf keinen Fall könne man auf den Tunnel verzichten. „Sie sind der große Profiteur dieses Projekts A 20“, rief er den Segebergern zu. Die Reihenfolge sei klar: Zuerst bauen wir die A 20 und dann die A 21 weiter, versprach er unter tosendem Beifall.