Berlin. – Der volkswirtschaftliche Nutzen der Festen Fehmarnbelt-Querung liegt weit über den zu erbringenden Investitionen. Dies geht aus den heute vom Bundesverkehrsministerium vorgelegten Überprüfungsberichten der Bedarfspläne für Schiene und Straße hervor. Durch den Realisierungsbeschluss für das deutsch-dänische Infrastruktur-Projekt sind der zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke Neumünster – Bad Oldesloe zudem unwirtschaftlich geworden. Die Anwohner dieser Bahnstrecke haben keine Ausbaumaßnahmen zu erwarten.
„Dies ist ein guter Tag für Schleswig-Holstein“, kommentiert der Segeberger Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann (CDU).
Das im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums erstellte Gutachten berechnet für die Feste Fehmarnbelt-Querung ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 6,7. Damit ist die Wirtschaftlichkeit des Projekts noch größer als angenommen. Ab einem Wert von 1,0 darf sich Bund überhaupt an der Finanzierung eines Projekts beteiligen. „Das positive Untersuchungsergebnis ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer festen Verbindung über den Fehmarnbelt“, so Storjohann.
Durch den Realisierungsbeschluss der Fehmarnbelt-Querung hat gleichzeitig die Ausbaustrecke Neumünster – Bad Oldesloe den größten Teil ihrer verkehrlichen Funktion verloren. Die in der Bedarfsüberprüfung ermittelten verlagerten Transportleistungen liegen nur noch in der Größenordnung von etwa zwölf Prozent bezogen auf den Vergleichswert aus dem Bundesverkehrswegeplan 2003. Das Projekt erzielt bei der Wirtschaftlichkeitsprüfung keinen Wert oberhalb der Grenze von 1,0. „Der Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke von Neumünster nach Bad Oldesloe werden nicht kommen“, so Storjohann.
Die Überprüfungsberichte der Bedarfspläne für Schiene und Straße werden dem Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages turnusgemäß alle fünf Jahre durch den Bundesverkehrsminister vorgelegt. Hierin werden die geplanten Straßen- und Schienenwege auf ihre Wirtschaftlichkeit und verkehrstechnische Notwendigkeit überprüft. Die Ergebnisse geben für die Aufstellung des neuen Bundesverkehrswegeplanes wertvolle Hinweise.