Berlin. – Zur Beantwortung seiner Einzelanfrage an die Bundesregierung zum Ausbau der Schnellbahn-Trasse der S4 zwischen Hamburg und Ahrensburg erklärt der CDU-Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann, Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages:
„Der Bundesverkehrswegeplan bietet die Gelegenheit, die S4 zwischen Hamburg und Ahrensburg und weiter nach Bad Oldesloe unabhängig vom Personenfern- und Güterfernverkehr endlich auf einem separaten Gleis fahren zu lassen. Die Bundesregierung macht jedoch von dieser Gelegenheit keinen Gebrauch. Sie schiebt den Schwarzen Peter vielmehr weiter nach Hamburg. So teilt das Bundesverkehrsministerium auf meine Einzelanfrage mit, Hamburg könne den Bau separater S-Bahn-Gleise zwischen Hamburg und Bad Oldesloe ‚außerhalb der Bundesverkehrswegeplanung‘ vorantreiben. Fazit: Die S4 wird von Rot/Grün in Berlin im Stich gelassen“, so Gero Storjohann.Der CDU-Verkehrsexperte macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass sich jüngst alle Fraktionen in der Hamburger Bürgerschaft für den Bau eines separaten S-Bahngleises zwischen Hamurg und Bad Oldesloe ausgesprochen haben:„Gerade vor diesem Hintergrund zeigt die Antwort auf meine Einzelanfrage, wie wenig Bedeutung die Bundesregierung den Problemen und Nöten tausender von Pendler im Hamburger Umland beimisst. Viele Fahrgäste, die nun schon jahrelang auf eine Verbesserung der Linie S4 durch ein eigenes Gleis warten, wissen jetzt: Von der Bundesregierung ist hier wenig Hilfe zu erwarten“, so Gero Storjohann abschließend.Anlage: Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Angelika Mertens, MdB, vom 16. Juli 2003 auf die schriftliche Einzelanfrage des Bundestagsabgeordneten Gero Storjohann.Antwortder Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Angelika Mertens, MdB, vom 16. Juli 2003 auf die schriftliche Einzelanfrage des Bundestagsabgeordneten Gero Storjohann (Abschrift):Frage:Ist der Bundesregierung der interfraktionell angenommene Antrag der SPD-Fraktion der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg vom 07. Mai 2003 (Drucksache 17/2700) der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg bekannt, und sieht die Bundesregierung vor diesem Hintergrund eine Möglichkeit, ein separates S-Bahn-Gleis auf der Bahnstrecke Hamburg-Ahrensburg im Rahmen des Bundesverkehrswegeplanes zu realisieren?Antwort:Der interfraktionell angenommene Antrag der SPD-Fraktion der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg vom 7. Mai 2003 ist der Bundesregierung bekannt.Die volkswirtschaftliche Bewertungsmethodik im Rahmen der Bundesverkehrswege-planung basiert auf Fernverkehrsmatrizen aus der Verkehrsprognose für den jeweiligen Prognosehorizont. Dagegen wird die Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen des Schienenpersonennahverkehrs nach der „Standardisierten Bewertung von Verkehrswegeinvestitionen des ÖPNV“ untersucht.Im Rahmen der Arbeiten zum Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2003 hat sich die positive Einschätzung der Ausbaustrecke Hamburg-Lübeck bestätigt. Deshalb ist dieses Projekt in den Vordringlichen Bedarf des BVWP 2003 aufgenommen worden. Bestandteil des Projektes ist auch der dreigleisige Ausbau im Abschnitt Hamburg-Wandsbek-Ahrensburg für den Personenfern- und Güterfernverkehr.Davon unberührt bleibt die Möglichkeit, seitens der Freien und Hansestadt Hamburg den Bau separater S-Bahngleise zwischen Hamburg und Bad Oldesloe außerhalb der Bundesverkehrswegeplanung voranzutreiben. Inwieweit sich hieraus Auswirkungen auf das geplante dritte Gleis zwischen Hamburg-Wandsbek und Ahrensburg ergeben, wäre zu gegebener Zeit zu prüfen.