In seiner Begrüßung auf dem hochkarätig besetzten Sozialforum „Kind+Frau+Karriere – der Dreiklang für die Zukunft“ des CDU Kreisverbandes Segebergs in den Räumen der Stadtwerke Norderstedt betonte der Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann die Notwendigkeit bei freier Entscheidung, berufliche Kompetenzen von Frauen zu bewahren. „Unabdingbare Vorraussetzung ist die Flexibilität von Angeboten für die Kinderbetreuung und Arbeitszeitgestaltung,“ so der Bundestagsbgeordnete und CDU-Kreisvorsitzende.
An dem familien- und frauenpolitischen Dialog nahmen Karin Wiedemann, Staatsekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Verkehr des Landes Schlewig-Holstein, der Bundestagsabgeordneten Gero Storjohann, der Landtagsabgeordnete Manfred Ritzek, Hella Glagow (Dipl.- Sozialwirtin und Expertin für familienbewusste Personalpolitik der IHK zu Lübeck), Volker Hallwachs und Theo Weirich (Geschäftsführer der Stadtwerke Norderstedt) teil. „Familien brauchen einen Dreiklang aus Zeit, Geld, und Infrastruktur. Es muss zukünftig Frauen und Männern leichter gemacht werden, Kinder zu haben und ihre Fähigkeiten im Beruf zu entfalten. Familien brauchen Einkommen, Zeit für ihre Kinder im Berufsalltag, und gute Betreuungs- und Bildungsangebote,“ so das Resümee der Moderatorin Katja Rathje-Hoffmann auf dem Sozialforum. „Familienfreundlichkeit“, entgegnen viele Unternehmen, „können wir uns nicht leisten, das ist doch nur etwas für große Firmen die viel Geld haben“. Diesen Satz hört die Staatssekretärin häufig, „Dabei“, so Karin Wiedemann, „sind es oft die kleinen Maßnahmen, die eine praktische und umsetzbare Familienfreundlichkeit auch für Klein- und Mittelständische Unternehmen möglich machen“. Als Beispiele benannte sie flexible Arbeitszeiten, Telearbeitsplätze und eine gute Portion Verständnis für die Belange von jungen Eltern, damit Familie und Beruf unter einen Hut gebracht werden können.Wiedemann wies auf den Wirtschaftspreis des Landes Schleswig-Holstein hin. Zur Teilnahme sind Firmen aufgefordert, die ihren Mitarbeitern besonders familienfreundliche Arbeitsbedingungen bieten. Die Diplom-Sozialwirtin Hella Glagow betonte in Ihrem Impulsreferat „Vereinbarkeit von Beruf und Familie aus Sicht der Wirtschaft“, dass gültige Klischees und Normen gegenwärtig aufgebrochen werden. Als Beispiel für eine vorbildliche Entwicklung benannte die Expertin für familienbewusste Personalpolitik der IHK zu Lübeck unseren „kleinen Nachbarn“. Dänemark hat einen hohen Anteil berufstätiger Frauen: in 2006 „fast alle“. Als einen der Gründe für den Erfolg wertet Glagow die Familienorientierung der Unternehmensführungen und die flächendeckende Kinderbetreuung der Kommunen und Unternehmen.„Familienbewusste Unternehmenspolitik festigt die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, senkt die Fluktuations- und Krankheitsrate , sichert den Qualifikationserhalt, reduziert die Kosten für Mitarbeiterrekrutierung, ermöglicht einen flexiblen und multifunktionalen Personaleinsatz und erhöht die Arbeitsproduktivität und Arbeitsqualität,“ so Glagow zum Unternehmenserfolg durch Familienfreundlichkeit. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird zum Schlüsselfaktor unserer Zukunftsfähigkeit und entscheidet damit über unseren Wohlstand“, so das Fazit.Als Beispiel für moderne Firmen- und Unternehmenspolitik benannte Theo Weirich erfolgreiche Modelle der Norderstedter Stadtwerke durch Home-Office-Arbeitsplätze mit modernster technischer Ausstattung, Teilzeit- und Jobsharing-Angebote und flexible familienfreundliche Arbeitsplätze. Der Kontakt der Firma zu den Mitarbeiterinnen während des Erziehungsurlaubs wird aufrecht erhalten. Für Mütter gibt es speziell auf deren Bedürfnisse geschneiderte Teilzeitarbeitsplätze. Alle Mitarbeiterinnen haben nach der Geburt ihres Kindes oder dem Erziehungsurlaub die Arbeit bei den Stadtwerken wieder aufgenommen. Der Betrieb wirbt bei Frauen verstärkt für sein Ausbildungsplätze im technischen Bereich.In der anschliessenden Aussprache mit Kreistagsabgeordneten, Norderstedter Stadtvertretern und anderen Gästen wurde über kostenlose Kinderbetreuung, dem Wunsch nach Ganztageskindergärten und das Elterngeld diskutiert.