Vorab-Präsentation einer deutschlandweiten Messung von Belastungen im Straßenverkehr in Bad Segeberg. Am 10. September 2009 fällt im baden-württembergischen Freiburg der offizielle „Startschuss“ für ein Projekt, bei dem deutschlandweit bis zu 2.000 Kraftfahrzeuge mit einem speziell entwickelten Messgerät ausgerüstet und 2 Jahre lang verkehrs- und fahrzeugrelevante Daten erfasst werden. Gemessen werden etwa Verzögerungs- und Beschleunigungswerte sowie Seitenkräfte, die mittels einer nach vorne gerichteten Kamera mit konkreten Verkehrssituationen in Verbindung gebracht werden können. Ebenso kann das Zusammenspiel zwischen Mensch und Technik, etwa bei fahrdynamischen Sicherheitssystemen wie Antiblockiersystem (ABS), Antriebschlupfregelung (ASR) oder Elektronische Stabilitätsprogramme (ESP), wissenschaftlich ausgewertet werden.
Auf Vermittlung von Gero Storjohann, Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages und dort u. a. Sprecher der CDU/CSU-Fraktion für Verkehrssicherheit, fand heute in Bad Segeberg eine Vorab-Präsentation des Projekts durch die für die Durchführung verantwortliche Gesellschaft für Fahrzeugsystemdaten GmbH (FSD) statt.Ort des Geschehens war das Gelände des Taxiunternehmens Seiffert, das gemeinsam mit verschiedenen anderen Taxiunternehmen aus ganz Deutschland an dem Projekt teilnehmen wird. Dabei konnte die FSD – ein Zusammenschluss der Technischen Prüfstellen für den Kraftfahrzeugverkehr und der amtlich anerkannten Überwachungsorganisationen in Deutschland, in dessen Kontrollrat auch das Bundesverkehrsministerium vertreten ist – neben dem Projekt auch ein Testfahrzeug präsentierten, das bereits mit einem der zum Einsatz kommenden Erfassungsgeräte ausgerüstet war. So konnten in Demonstrationsfahrten gewonnene Daten unmittelbar ausgewertet und präsentiert werden.Für Gero Storjohann MdB war die Präsentation „Verkehrssicherheit zum Anfassen“: „Alleine das Bewusstsein über die enormen Kräfte, die hier wirken, kann schon zu einem rücksichtsvolleren Verhalten im Straßenverkehr führen.“ Darüber hinaus dienen die in den kommenden zwei Jahren gewonnenen Erkenntnisse in erster Linie einer Weiterentwicklung der regelmäßigen Hauptuntersuchungen sowie einer systematische Erfassung und wissenschaftlichen Auswertung der praktischen Gefahren im Straßenverkehr und des Zusammenspiels von Fahrer und fahrdynamischen Sicherheitssystemen wie Antiblockiersystem (ABS), Antriebschlupfregelung (ASR) oder Elektronische Stabilitätsprogramme (ESP). „Für eine Verkehrspolitik, die auf der Höhe der Zeit sein will, sind dies wichtige Entscheidungsgrundlagen“, zeigte sich Storjohann überzeugt.Die FSD betonte, dass aus Gründen des Datenschutzes die Aufzeichnungen jede Minute wieder überschrieben werden, solange kein aufzeichnungswürdiger Sachverhalt wie etwa besonders starkes Abbremsen registriert wird. Auch manuell könnten die Daten jederzeit wieder gelöscht werden. Nach einer gewissen Zeit werden die generierten Daten dann von einem Prüfingenieur anonymisiert und ausgewertet, so dass Rückschlüsse etwa auf einzelne Fahrer nicht möglich sind.Das Projekt erfolgt auch in Kooperation mit dem Taxi- und Mietwagenverband, da deren Fahrzeuge in der Regel viel bewegt werden und gerade im Stadtverkehr häufigen Belastungen ausgesetzt sind. Markus Seiffert, Inhaber des gastgebenden Taxiunternehmens: „Sowohl als Taxiunternehmer wie als Verkehrsteilnehmer unterstütze ich das Projekt gerne. Von den gewonnenen Erkenntnissen erwarte ich mir langfristig mehr Verkehrssicherheit, ein längere Leistung meiner Fahrzeuge sowie bessere und kostengünstigere Fahrsicherheitssysteme.“