Lettland unterstützt Forderung nach Deutsch als dritter EU-Arbeitssprache
Berlin. – „Die Bundesregierung muss sich verstärkt für den Deutschunterricht und die Vermittlung der deutschen Sprache im europäischen Ausland engagieren“, forderte der CDU-Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann nach einem Treffen des Küstenkreises der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit dem lettischen Botschafter Mãrtiņš Virsis. Deutschland vergebe sich sonst die große Chance auf dauerhaft stabile Wirtschaftsbeziehungen mit den neuen EU-Beitrittsländern. Um 100 Mio. Euro reduzierte die Bundesregierung allein in diesem Jahr ihre Sprachförderung über die Goethe-Institute; unvertretbar, so der CDU-Abgeordnete.Deutsch wird in Europa von rund 127 Millionen Menschen als Muttersprache, erste oder zweite Fremdsprache gesprochen. Damit erreicht Deutsch in der EU einen Anteil von rund 30 Prozent. Mit der EU-Osterweiterung im Mai wird sich dieser Anteil noch erhöhen.„Sämtliche Beitrittsländer benennen derzeit die Bundesrepublik als ihren wichtigsten Handelspartner. Deutschland läuft aber Gefahr, diesen Status wegen zunehmender Sprachbarrieren in den jüngeren Bevölkerungsschichten der osteuropäischen Staaten an Großbritannien und die Vereinigten Staaten zu verlieren“, so Gero Storjohann. Virsis bestätigte auch für Lettland – ein Land, in dem der Großteil der Bevölkerung traditionell die deutsche Sprache erlernt – den aktuellen Trend dazu, dass immer mehr junge Leute Englisch als erste Fremdsprache wählen. Damit verschiebe sich auch das Interesse innerhalb der lettischen Bevölkerung zunehmend auf das anglo-amerikanische Ausland. Virsis bekräftigte, dass seine Regierung angesichts der Verbreitung der deutschen Sprache innerhalb Lettlands und Europas die deutsche Forderung nach der Einführung von Deutsch als dritter EU-Arbeitssprache unterstützen werde.