Erfolgsrezept auf Gut Stocksee: Kirschen, Kuchen und Brot.

v.l.n.r.: Gero Storjohann und Dr. Bauer begutachten eine Schattenmorelle.

Über die Probleme landwirtschaftlicher Betriebe und ein erfolgreiches Konzept, den Besuch auf dem Lande und die Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse für Besucher attraktiv zu machen, informierte sich der Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann auf dem Gut Stockseehof bei einer Betriebsbesichtigung in Begleitung von Stocksees Bürgermeister Klaus Schmütz (CDU) und des CDU-Ortsvorsitzenden Hans-Joachim Meyer.

STOCKSEE – Der Eigentümer des Guts Stockseehof, Dr. Bauer, begrüßte zusammen mit seinem Betriebsleiter Albersmeier den Abgeordneten und führte ihn über die Hofanlage des Gutes Stockseehof, das jedes Jahr zehntausende von Besuchern zur Himbeer- und Kirschernte, zur „Park and Garden“-Ausstellung, einem großen Weihnachtsmarkt und musikalischen Darbietungen im Rahmen des Schleswig-Holstein-Musikfestivals anlockt. Auf rund 45 ha und in besonders schöner Atmosphäre der gepflegten Hofanlage mit großem Baumbestand können die Besucher des Gutes zur Zeit Himbeeren und Kirschen selbst pflücken, Kaffee- und Obstkuchen genießen und die diversen Erzeugnisse des Hofes kaufen, die frisch verarbeitet werden. Insgesamt werden rund 600 ha Land bewirtschaftet. Für Veranstaltungen steht eine 3.000 qm große Halle zur Verfügung. Trotz der erfolgreichen, flexiblen Ausrichtung des Gutes und dem Konzept, immer wieder mit neuen Ideen und Veranstaltungen den Besuch auf dem Hof attraktiv zu gestalten, hat auch der Betrieb von Dr. Bauer mit den Problemen zu kämpfen, die das Betreiben von Landwirtschaft in Zeiten von Rot-Grün in den letzten Jahren schwierig gemacht haben: Es fehlte bis zum politischen Wechsel in Kiel an einer deutlichen Interessenvertretung gegenüber der EU und an rechtzeitigen Informationen, zu viel Arbeit muß für die Bewältigung der Bürokratie aufgewandt werden und auch der Stockseehof hat damit zu kämpfen, daß die rechtlichen Vorgaben der EU unter Rot-Grün zu Lasten der deutschen Landwirtschaft weiter verschärft wurden, so daß deutsche landwirtschaftliche Betriebe im Wettbewerb Nachteile gegenüber der Konkurrenz innerhalb der EU hinnehmen müssen.So zeigt sich im Bereich Pflanzenschutz eine Situation, die aufgrund einer verschärften Umsetzung des EU-Rechts in deutsches Recht dazu geführt hat, daß z.B. spanische Obstbauern auf eine viel größere Bandbreite von Pflanzenschutzmitteln zurückgreifen können als ihre deutschen Kollegen, die deshalb Probleme haben, resistent gewordene Pflanzenschädlinge zu bekämpfen und im Wettbewerb zu bestehen. Weiteres aktuelles Beispiel: Im Februar 2005 sollten – für die Betriebe aufgrund mangelnder Informationspolitik überraschend – für EU-Saisonarbeiter sogar noch rückwirkend höhere Sozialversicherungsbeiträge abgeführt werden, so daß Nachzahlungen hätten erfolgen müssen, die für viele kleinere Betriebe der Landwirtschaft das Aus bedeutet hätten.Wie die Landwirtschaft insgesamt, so hoffen auch die Obstbauern auf einen Politikwechsel in Berlin, der wie jetzt in Kiel mit einem selbständigen Landwirtschaftsministerium zu einer klaren Interessenvertretung zugunsten der deutschen Landwirtschaft führt, sich dem Abbau von Bürokratie widmet und Ungleichgewichte im Wettbewerb mit anderen EU-Ländern wieder beseitigt.