Bad Segeberg. Am Mittwoch besuchte der Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann drei sehr unterschiedliche Einzelhandelsunternehmen in Bad Segeberg. Marlis Stagat, die Vorsitzenden der Unternehmergemeinschaft „Wir für Segeberg“ (WfS) war dem Wunsch gefolgt, den Bundespolitiker bei seiner Tour durch die Fußgängerzone zu begleiten und ihn über die Folgen der Coronakrise für die heimische Wirtschaft zu informieren.
Geschäftsführer Gerd Gelbrecht von „kuck mal Optik“ ist mit seinem Geschäft am Markt wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten für seine Kunden da. In dem Optikergeschäft wird wie in den anderen Bad Segeberger Einzelhandelsgeschäften die aktuelle Situation sehr ernst genommen und zum Schutz des Personals und der Kunden wurde ein entsprechendes Hygiene-Konzept erarbeitet. Darüber hinaus gibt es in dem Ladengeschäft ausreichend Platz um den notwendigen Abstand einhalten zu können. Die Kunden werden gebeten sich anzumelden, da nur eine begrenzte Anzahl an Personen gleichzeitig im Ladengeschäft zugelassen wird.Im nächsten Jahr feiert Gert Gelbrecht sein fünfzigjähriges Berufsjubiläum. Seinen Betrieb in Bad Segeberg gibt es dann 25 Jahre. In diesen schwierigen Zeiten profitiert der Optiker von seinen zahlreichen Stammkunden durch Kundenorientierung und maximalen Service.
Auch Michael Hänchen vom M&H Modehaus kann nach der Wiedereröffnung auf seine Stammkunden vertrauen. Es fehlt jedoch im Augenblick noch ein großer Teil der älteren Generation, der sogenannten Risikogruppe. „Mit der Schutzmaske kommt noch nich bei allen das Shopping-Spaßgefühl auf“, bedauert Michael Hähnchen.
Im beliebten Bad Segeberger Modehaus fehlen auch ein Teil der Einkäufe für den Sommerurlaub und der Ausfall der Karl May Festspiele wird in der Sommersaison Kunden in fröhlicher Einkaufslaune kosten. Die 800 Quadratmeter Öffnungserlaubnis ist zum Glück wieder einkassiert worden und die Herrenabteilung im ersten Stock ist im 1200 Quadratmeter-Geschäft mit der neuen Frühjahrs Kollektion auch für die Herren wieder geöffnet. Trotz der aktuellen Umsatzeinbußen hofft Michael Hänchen in den verbleibenden sieben Monaten in guter Partnerschaft mit dem Vermieter, den Lieferanten und seinen 12 Mitarbeitern, seinen Betrieb einigermaßen wirtschaftlich über das Jahr betreiben zu können.
Eine optimistische Victoria Guse erwartet die Besucher im roten Haus von „Lütte Lüd“ zwischen den Regalen mit bunter Baby-, Kleinkind- und Teeniemode. Immer wieder wird das Gespräch unterbrochen, weil Kunden Fragen zu der liebevoll ausgesuchten Kindermode und Spielwaren für Babys haben. Als das Geschäft in der Coronakrise geschlossen war, unterstützten viele Stammkunden aus Bad Segeberg und Umgebung durch den Kauf von Geschenkgutscheinen das beliebte Geschäft am Anfang der Hamburger Straße.
Weder der Einzelhandel noch die Politik konnten auf diese besondere Situation vorbereitet sein. Der Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann war sehr beeindruckt vom pragmatischen Umgang der besuchten Bad Segeberger Einzelhändler mit der Krise. Aus den Gesprächen in den Geschäften in der Bad Segeberger Fußgängerzone, auf dem Wochenmarkt und mit der WfS-Vorsitzenden Marlis Stagat konnte der Bundespolitiker aus Seth zahlreiche Anregungen für seine Arbeit in Berlin mitnehmen.