Henstedt-Ulzburg – „Dass die Baden-Württemberger im Bundestag so stark sind, liegt daran, dass wir Schleswig-Holsteiner ihnen den Rücken freihalten“, war eine Aussage von Gero Storjohann in seiner Begrüßungsrede zum Neujahrsempfang des CDU Kreisverbandes Segeberg, die gleich zum Beginn der Veranstaltung für fröhliche Stimmung sorgte. Tatsächlich sitzen die Schleswig-Holsteiner Abgeordneten im Deutschen Bundestag direkt hinter den Baden-Württembergern. Die Bemerkung sorgte besonders beim Gastredner Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble für Heiterkeit.
Die anschließende, beeindruckende Rede von Dr. Wolfgang Schäuble wurde nach diesem stimmungsvollen Auftakt mit stehendem Beifall und Begeisterung aufgenommen
Die Veranstaltung im Bürgerhaus Henstedt-Ulzburg war mit 400 Personen im Vorwege ausgebucht.
Auszüge aus der Segeberger Zeitung vom Sonnabend, 14. Januar 2012
Mit sanften Tönen auf seinem Neujahrsempfang eröffnete der CDU-Kreisverband am Freitag Abend seinen Landtagswahlkampf. Vor 400 Gästen in Henstedt-Ulzburg nutzte Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble seinen einstündigen Auftritt für eine sachliche Tour durch Wirtschafts- und Finanzpolitik. Die Gäste im voll besetzten Bürgerhaus spendeten mehrfach und stehend Beifall.
….. Einer Vorlesung ähnelte sein Vortrag, den er ohne Manuskript hielt. Er streifte die Wirtschaft („Deutschland steht heute besser da als vor der Krise 2008“), die Finanzmärkte („Die Finanztransaktionssteuer muss kommen“), lobte die Energiewende der Bundesregierung („Die Franzosen bauen jetzt auch ihre Windkraft aus“), und appellierte an ein menschliches Miteinander, verbunden mit Dank an Ehrenamtler („Wir haben nur Erfolg, wenn es auch den anderen gut geht“)….
Auszüge aus Lübecker Nachrichten vom Sonnabend, 14. Januar 2012
Sachlichkeit in der Neujahrsrede des Bundesfinanzministers, die die Gäste des Empfangs des CDU-Kreisverbandes zu so viel Beifall hinriss.
Zwei große Themen hatte Dr. Wolfgang Schäuble: An der Stabilitätspolitik führe kein Weg vorbei. Und die Verantwortung für andere zu spüren und wahrzunehmen, gelte vom eigenen Verein vor der Haustür bis zum fernen Griechenland. Wenn manche derzeit den Euro oder damit die gesamte europäische Gemeinschaft kaputt reden, könne er nur entgegnen, dass man es ohne den gemeinsamen Wirtschaftsraum („dem größten weltweit, noch vor den USA und China“) in Deutschland nicht annähernd so weit gebracht hätte. Nun komme es allerdings darauf an, den Euro vertrauenswürdig zu halten, räumte Schäuble ein, dass die Aufgabe, Griechenland wieder flott zu bekommen, ungleich schwerer sei als vor Jahren die Programme für Irland und Portugal.
… Und von einem norddeutschen Schriftsteller, von Siegried Lenz nämlich, war sogar Schäubles zentrales Zitat des Abends: „Jeder wollte das Beste. Für sich.“ Dieser imaginäre Grabspruch des Dichters über unsere Zeit drücke genau das aus, woran es zu arbeiten gelte: Verantwortung für andere im Großen und im Kleinen wahrzunehmen, dankte er allen Menschen, die sich im Verein oder für die CDU engagieren. Also zum guten Schluss dann doch noch so etwas wie ein salbungsvolles Wort zum neuen Jahr.
Die Menschen im voll besetzten Bürgerhaus nahmen es mit Begeisterung auf.