Berlin. – Um die Zukunft der festen Fehmarnbeltquerung ging es in einem Gespräch, welches der CDU-Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann mit Mitgliedern des Nautischen Vereins Vogelfluglinie e.V. im Berliner Reichstagsgebäude führte.
Klaus-Dieter Labs, Vorsitzender des Nautischen Vereins Vogelfluglinie e.V., äußerte hierbei seine grundsätzlichen Bedenken gegen das fünf Milliarden Euro teure Projekt, welche für den Brückenbau zwischen Puttgarden und dem dänischen Rödby aufgebracht werden müssen: „Fließt das ohnehin schon knappe Geld in die Beltquerung, so fehlt es woanders – etwa beim Ausbau der Häfen“, so Klaus-Dieter Labs. Zudem trete der einst vom verstorbenen Scandlines-Chef Ole Rendbäk beschworene „Staubsaugereffekt“ ein: Eine Brücke über den Fehmarnbelt ziehe den Verkehr aus Kiel, Travemünde und Rostock ab und konterkariere damit die von der EU geförderte Marschroute „from road to sea“.Labs weiter: „Eine feste Fehmarnbeltquerung wird aber nicht nur zum Verlust von Arbeitsplätzen, sondern auch zu einer Naturzerstörung gewaltigen Ausmaßes auf dem Festland führen. Der Vorsitzende des Nautischen Vereins machte darüber hinaus auf Sicherheitsbedenken durch den Bau der festen Fehmarnbeltquerung aufmerksam: „Bei mir wächst die Sorge vor Kollisionsgefahren im Fehmarnbelt, wenn riesige Brückenpfeiler die von russischen Öl- und Chemikalientankern immer sträker genutze Route verengen. Wir bekämen dann zwischen Fehmarn und Lolland praktisch eine zweite Kadettrinne“.Gero Storjohann versuchte die Bedenken des Nautischen Vereins zu zerstreuen: „Die Bedeutung dieses internationales Projekts ist gerade im Hinblick auf das Zusammenwachsen des nördlichen EU-Raumes deutlich zu unterstreichen. Die feste Fehmarnbeltquerung muß deshalb als europäisches Projekt in Zusammenarbeit mit unseren dänischen und schwedischen Partnern realisiert werden. Eine feste Beltquerung führt die Regionen auf einer Achse Hamburg – Schleswig-Holstein – Kopen-hagen – Malmö enger zusammen und wird zu einer Stärkung der Infrastruktur führen. Dies kommt auch im Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD zur Bildung einer Landesregierung in Schleswig-Holstein klar zum Ausdruck“.