Streitpunkt Motorradlärm: Förderprogramm für Zähl- und Messsäulen gefordert

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Die Frage, wie Motorradlärm wirkungsvoll vermindert und kontrolliert werden kann, war in dieser Woche Thema im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestags. Der Verkehrspolitiker und Bundestagsabgeordnete für Segeberg und Stormarn-Mitte meint: „An einschlägig bekannten Stellen wäre die Messung und Anzeige des Motorradlärms oder auch die Zählung der Motorräder sinnvoll. Den Fahrern muss klar gemacht werden, wie belastend diese rücksichtslose Fahrweise für die Anwohner ist. Häufig fehlt aber dann in den Kommunen das notwendige Geld für so eine Anlage. Wir brauchen deshalb ein Förderprogramm für die Unterstützung der Kommunen bei diesem Thema.“

Der Bundesrat hatte im Mai 2020 in einer Entschließung den Bundestag aufgefordert, Maßnahmen voranzutreiben, um die Schallbelästigung durch extra laut „getunte“ Motorräder zu reduzieren.

Die Bundesregierung setzt sich bereits auf internationaler und europäischer Ebene für eine Verschärfung der internationalen Geräuschvorschriften ein. Das betrifft sowohl die Typengenehmigungsverfahren als auch die Produktion. Durch neue Technologien ist ein „tuning“ der Motorräder möglich geworden, das zu weit höherer Geräuschentwicklung führt, als serienmäßig vorgesehen. Solche Manipulationen an der Schalldämpferanlage sollen in Zukunft verboten sein. Überwacht werden soll dies auch nicht mehr durch die Hersteller selbst, sondern durch den TÜV.

Auch verschärfte Kontrollen mit Dezibelmessungen – analog zu Geschwindigkeitsmessungen – sind ein denkbares Mittel zur Lärmreduktion.

Besonders die bergigen, landschaftlich häufig sehr schönen Gegenden Deutschlands sind von dem Problem stark betroffen. Hier werden weitergehende Maßnahmen als bisher gebraucht, die den Motorradlärm reduzieren. Gleichzeitig würde ein generelles Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen über das Ziel hinaus schießen. Die Mehrzahl der Motorradfahrer verhält sich gesetzestreu und rücksichtsvoll. Wichtig ist es daher, einen Ausgleich zu finden zwischen Lärm- und Gesundheitsschutz auf der einen Seite sowie dem Freizeit- und Fahrvergnügen der Motorradfahrer auf der anderen Seite.